Stellungnahmen seit 1965


Die nachfolgende Aufzählung ist weitgehend der 1986 erschienenen Festschrift 125 Jahre Verschönerungsverein entnommen, die in diesem Bereich von unserem Ehrenmitglied Fritz Oechßler verfasst wurde, der seit 1964 im Vereinsausschuss und im Vorstand Verantwortung für den Verein trägt.

1965: Der Verein wendet sich mit einer kritischen Äußerung gegen die geplante Inanspruchnahme großer Teile des Dürrlewangwaldes für neue Wohnbebauung.

1966 und 1967: Bebauungsplanentwürfe für Wohnbebauung auf der Wangener Höhe und der Waldebene Ost kommentiert der Verein sehr kritisch. Beide Wald- und Erholungsflächen im Osten der Stadt werden dann schließlich - zum Glück - nicht bebaut.

1968: Zu dem Baukomplex der Allianz Versicherung AG am Rande der Silberburganlage unterhalb der Karlshöhe erhebt der Verein seine kritische - ablehnende - Stimme.

1968: Der VSV und der Deutsche Bund für Vogelschutz - unterstützt von zahlreichen Förstern - wendet sich energisch und hartnäckig gegen Pläne, eine vierspurige kreuzungsfreie autobahnähnliche Schnellstrasse - die sog. Südringtrasse - durch Wälder und die Hälbhöhen von Wangen über das Dürrbachtal, Geroksruhe, Waldau, Dornhalde zum Birkenkopf zu bauen.

Nach unserer Kenntnis wurde hier zum ersten Mal aus der Bürgerschaft hartnäckig gegen ein Straßenbauprojekt argumentiert und agiert, durch das der gesamte stadtnahe Wald im Süden und Westen des Talkessels massiv geschädigt worden wäre. Wir sehen darin für unsere Region die Geburtsstunde der Bürgerinitiative - sachorientiert und ideologiefern.

Ein Teilstück dieser geplanten Südringtrasse (von der Geroksruhe zur Doggenburg) widmete der Verein um zum "Stuttgarter Höhenrundweg" und markierte die Strecke mit einem Stuttgarter Rößle im gelben Ring - die Geburtsstunde des Rößleweges.

1968 und 1969: In sehr umfangreichen Stellungnahmen zum Entwurf des Flächennutzungsplanes 1974 weist der Verein auf die Grenzen des Wachstums hin. Die Entwürfe enthielten überzogene Verkehrsplanungen - Stichwort autogerechte Stadt, die forcierte Ausweisung von Bau- und Industrieflächen und die Inanspruchnahme von wertvollen stadtnahen Wäldern, was deren wichtige Sozial- und Erholungsfunktionen gefährdet hätte.

Der Verein handelte hier schon in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in Sorge um die Erhaltung der Lebensqualität in der Stadt. Er hat die spätere Veränderung des Bewusstseins breiter Kreise in diesen Fragen mit ausgelöst und so auch sicher dazu beigetragen, daß der Flächennutzungsplan 1990 gegenüber dem Plan 1974 erheblich geringere Flächeninanspruchnahmen auswies.

1970 und 1972: Unterhalb des Bopsers in der Etzelstraße war ein Hotelprojekt von geradezu monströsen Ausmaßen geplant. Mit anderen Gruppen zusammen bewirkte der VSV die Bewusstseinsschärfung der Verantwortlichen, die das Projekt schließlich beerdigten.

1971: Der umstrittene Ausbau der Filderquerstraße beschäftigte den Verein in diesem Jahr.

1972: Der Verein befasst sich ausgiebig mit der Azenbergtrasse, die schwerste Eingriffe in das Feuerbacher Tal und in die benachbarten Erholungswälder zur Folge habt hätte, aber verhindert werden konnte.

1973 und 1974: die Ausbaupläne der Buowaldstraße waren Gegenstand einer Stellungnahme des Vereins.

1977: Die Schattenringbrücke und die Stadtbahntrasse nach Degerloch beschäftigten den Verein in Stellungnahmen an die Stadt.

1978: In diesem Jahr war es die Gestaltung der Fußgängerzone Obere Königstrasse, die uns beschäftigte.

1979: Bei der Geroksruhe war die Erweiterung der dortigen Tennisplätze geplant. Hiergegen wendete sich der Verein - erfolgreich.

1980: Der Bebauungsplan für Wohnbebauung am Tazzelwurm an der Feuerbacher Heide wurde wegen seiner Dimensionen kritisiert - und leider nur marginal reduziert.

1983: In der Planung des Projekts Konferenzzentrum Liederhalle KKL war es unserer Initiative zu verdanken, daß der Bau vom Hoppenlaufriedhof abgerückt wurde und so die optische Beeinträchtigung diese Kulturdenkmal verringert wurde.



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