Birkenkopf - Orientierungstafel und Gipfelkreuz
Mahnmal Birkenkopf - Anlage, Orientierungstafel, Gipfelkreuz
Errichtet 1953 bis 1957
Aufgang Rotenwaldstraße / Einmündung Geißeichstraße, Stuttgart-West
Das Mahnmal Birkenkopf mit Kreuz und Orientierungstafel entstand 1953 – 1957 durch Auffüllung und Erhöhung der ehemaligen Bergkuppe mit 1,5 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt aus der zu 45 % zerstörten Stadt um 40,2 m. Der Verschönerungsverein stiftete eine bronzene Orientierungstafel und spendete einen großen Betrag für die Wiederherstellung des Kreuzes.
Entstehung der Anlage
Schon vor dem Krieg war der Birkenkopf ein viel besuchter Berg und beliebter Aussichtspunkt wegen seiner Nähe zum Stuttgarter Westen. Ursprünglich 471,00 m über NN wurde er in den Jahren 1953 – 1957 mit 1,5 Mio cbm Trümmerschutt aus den Kriegszerstörungen um 40,2 m erhöht, so dass sich heute bei einer Höhe von 511,20 m über NN eine herrliche Rundumsicht bis zur Schwäbischen Alb, Schwarzwald, Löwensteiner Berge, Schwäbischer Wald und Schurwald bietet. Die vom Verschönerungsverein gestiftete 360-Grad-rundum-Orientierungstafel hilft bei der Orientierung.
Auf dem Gipfel des aufgeschütteten Berges hat die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Mitte der 1950er Jahre ein hölzernes Kreuz als weithin sichtbares Mahnmahl und Erinnerungszeichen an die Schecken des Krieges aufgestellt. Nach rund 50 Jahren war das Kreuz ersetzungsbedürftig. Für das von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde im Jahre 2003 erneuerte Gipfelkreuz aus Stahl spendete der Verein den nicht unerheblichen Betrag von Euro 10.000,00
Die Gestaltung des Mahnmals
Die Nähe zum Stuttgarter Westen und zur Stadtmitte sowie die geologischen Verhältnisse waren sicher ausschlaggebend für die Wahl des Birkenkopfs als zentralem Platz für die Auffüllung des Trümmerschutts nach den Kriegszerstörungen. Nach Abschluss der Auffüllarbeiten entstand 1957/1958 ein Mahnmal nach Entwürfen des Malers und Architekten Professor Manfred Pahl (1900 – 1994), der zu dieser Zeit im Stuttgarter Stadtplanungsamt die Abteilung für Grünplanung und Farbberatung leitete und in den 60er und 70er Jahren Mitglied des Ausschusses des Verschönerungsvereines war. Seine Ideenskizzen, die weitgehend umgesetzt wurden, zeigen ein nach Norden und nach Osten mit Blick auf die Stadtmitte geöffnetes Halbrund mit terrassenartigen Stufen und umlaufendem Wegesystem.
Die sogenannten "Trümmerberge" der Anlage, bestehend aus wallartig aufgetürmten Baufragmenten, bilden und begrenzen die Anlage. Der kleine Trümmerberg begleitet den Eingang, der große verläuft im Südwesten des Mahnmals. Eine Gedenktafel spricht vom Gedächtnis für die Opfer und von der Mahnung für die Lebenden. Im Osten steht weithin sichtbar ein schlichtes Kreuz und im Nordosten aus Baufragmenten errichtet und vom Künstler so bezeichnet, eine „Kanzel“. Dieses mit einfachen Mitteln gestaltete Mahnmal ist aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein Kulturdenkmal, an dessen Erhaltung wegen seines dokumentarischen und exemplarischen Wertes ein öffentliches Interesse besteht. Am nahezu höchsten Punkt wurde eine Rundumorientierungstafel erstellt, gestiftet vom Verschönerungsverein Stuttgart.
Nachdem das alte Holzkreuz aus Sicherheitsgründen abgebaut werden musste, wurde es durch ein neues Kreuz aus Stahl ersetzt, für das der Verein rund 40 % der Baukosten spendete. Der Birkenkopf ist eingebunden in den vom Verschönerungsverein geschaffenen Stuttgarter Rundwanderweg, den Rössleweg sowie den Rückweg des Wanderwegs Vom Schloß zum Schlössle (Schlössleweg) bzw. ist auf diesem Weg auch direkt von der Innenstadt aus erreichbar.
Konrad Oberle
Stv. Vorsitzender